Forum Niedereschach im 28. Jahr seines Bestehens I m Januar 1994 stellte sich das "Forum Niedereschach" als Nachfolgeorganisation des Katholischen Bildungswerks erstmals der Öffentlichkeit vor. Ein Kreis der am Thema örtlicher Bildung und Kulturleben stark interessierter und engagierter Mitbürger um Hildegard Kern hatte sich zusammengetan, nachdem es um das katholische Bildungswerk ziemlich ruhig geworden war. Norbert Ower, der bisherige Leiter dieser Einrichtung konnte aufgrund beruflicher Veränderungen die umfangreiche Aufgabe der Leitung des Bildungswerks nicht mehr wahrnehmen. Bereits seit dem Sommer 1993 liefen die Vorbereitungen, die Nachfolge des katholischen Bildungswerkes zu übernehmen. Mit noch bescheidenen Aktivitäten wurden erste Schritte gewagt. Von Anfang an verstand sich das Forum Niedereschach als eine ökumenisch orientierte Bildungs- und Kultureinrichtung, die weiterhin vom katholischen Bildungswerk, den beiden Kirchen- und der politischen Gemeinde in Form einer Arbeitsgemeinschaft getragen werden sollte. Neben der traditionellen Erwachsenenbildung in der bewährten Form von Kursen, wollte das Forum Niedereschach auch neue Wege beschreiten und Experimente in Sachen Kultur wagen. Im März 1995 hatte sich der erste Mitarbeiterstab des Forum mit Hildegard Kern, Doris Schreger-Benz, Brigitte Caratiola, Annette Rienhöfer-Schweer, Roswitha Ower, Renate Hauser, Regina Debusmann und Gernot Stärk dann endgültig herauskristallisiert. Ein erstes offizielles Programm wurde für den Zeitraum März bis Juni 1995 vorgelegt. (Bild) Über alle Konfessionen hinweg und unabhängig wollen die Mitglieder ergänzend zu den kulturellen und bildenden Angeboten der Vereine das kulturelle Angebot Niedereschachs bereichern und erweitern. Einmal im Jahr soll dazu noch ein echtes kulturelles "Highlight" geboten werden, so die damalige und bis heute bewährte Zielsetzung. Schnell ließen sich die neuen Forum-Macher für den Begriff Forum Inhalte einfallen, die ihren Ansprüchen gerecht werden sollten: F wie Fantasie, O wie Originalität, R wie Reden miteinander, U wie Unkonventionell und M wie Musik. Buchvorstellungen der Niedereschacher Buchautorin Doris Schreger-Benz und ein Kabarettabend mit Christoph Sieber waren nur einige der ersten Höhepunkte, die das Forum in seinen ersten Programmen zu bieten hatte. Und bereits 1996 war mit dem Niedereschacher Frühling ein neues Kind geboren. Als kulturelles "Rundum-Paket" erfreut sich seither der Niedereschacher Frühling von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit und setzt mit bekannten Künstlern neue Akzente. Am 18.07.1997 wurde das Forum ein "eingetragener Verein". Die zwischenzeitlich gewählte und bis zum heutigen tage amtierende 1. Vorsitzende Dr. Annette Rienhöfer- Schweer konnte bei den seitherigen Hauptversammlungen stets eine ansehnliche Bilanz an durchgeführten Veranstaltungen, Kursen und kulturellen Angeboten vorweisen. (Bild rechts) Ein Jahr danach musste das Forum kurz vor Weihnachten einen schmerzlichen Verlust hinnehmen. Im noch jungen Alter von 56 Jahren verstarb die langjährige Schriftführerin Regina Debusmann nach langer, schwerer Krankheit. Auch aktiv in der "Sozialen Drehscheibe" engagiert, hinterließ die stets lebensfrohe und lebensbejahende Mitarbeiterin als eine der Motoren des Forum eine schmerzliche Lücke. Seit seiner Gründung vor 24 Jahren ist das Forum Niedereschach aus dem kulturellen leben der Gemeinde Niedereschach nicht mehr wegzudenken. So lässt sich ein kleiner, aber um so aktiverer Mitarbeiterstab immer wieder Neues einfallen, setzt aber auch genauso auf Bewährtes, belebt die Niederschacherer "Kultur-Szene" und findet so langsam auch im weiteren Umkreis immer mehr Freunde. So konnte das FORUM Niedereschach im Jahr 2015 seinen 20. Geburtstag gebührend feiern mit einer Vernissage im Bürgersaal im Niedereschacher Rathaus zur Ausstellung "20 Jahre Forum Niedereschach", musikalisch umrahmt von den Klängen des Flötenensembles "Da capo al fine". Was das Forum in den vergangenen 20 Jahren alles auf die Beine gestellt hat, dies erläuterte die Forum- Vorsitzende Annette Rienhöfer-Schweer. So präsentierte sich das FORUM mit Bildcollagen zu seiner Geschichte und Entwicklung. Es waren die kreativen Aktivitäten der bisherigen Kursteilnehmer zu bewundern in Exponaten in Acryl und Aquarell, die Holzarbeiten und Skulpturen. In der Gestalt der "Scheherazade" aus dem persischen Märchen von 1001 Nacht, erzählte die Buchautorin Doris Schreger-Benz mit hinreißender Gestik, selbst einst Gründungsmitglied im Forum, den gebannt lauschenden Gästen die Geschichte von den "Acht Siebengescheiten". Von Göttern, die mit sorgenvollem Blick auf die Erde hinabschauen, auf der schlimme Zustände herrschen. Sprachkultur und Schrifttraditionen sind am zerfallen, Stätten der Bildung am verludern. Und wertvolle Literatur wird von schlechten Filmen, flimmernden Kästen und winzigen Telefonen vertrieben. Und wo sie auf der Suche nach jemanden sind, der den Leuten die Kulturgeschichte der Menschheit und ihre tatsächlichen Werte weitervermitteln soll, und wie sie letztlich an den Gestaden eine kleines Bächleins namens "Eschach" zuletzt tatsächlich auch fündig werden.
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